Im Beitrag „Frauenpower 4.0 – Fachkräfte der Zukunft!“ aus dem Jahrbuch Weiterbildung 2023 von Mag. Michael Kvas, Unternehmensentwicklung und Prokurist der bit Schulungscenter GmbH und MMag.a Martina Roschitz, Unternehmensentwicklung und strategische Projekte bei der bit Schulungscenter GmbH, erfahren Sie mehr über das Projekt „Frauenpower 4.0 – Fachkräfte der Zukunft“. Dieses untersucht und bietet Lösungsansätze für die Unterrepräsentation von Frauen in technisch-handwerklichen Berufen, um soziale Gerechtigkeit zu fördern und den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Lesen Sie mehr dazu im Abstract:
Trotz zahlreicher Anstrengungen sind Frauen in technisch-handwerklichen Berufen immer noch stark unterrepräsentiert, was sowohl Fachkräftemangel als auch soziale Ungerechtigkeiten zur Folge hat. Dieser Artikel beleuchtet das Projekt „Frauenpower 4.0 – Fachkräfte der Zukunft“, welches sich in den Jahren 2021-2023 dieser Problematik angenommen hat.
Untersucht wurden Gründe für den Mangel an Frauen in Technik und Handwerk, die sowohl in individuellen Präferenzen als auch in sozialen und institutionellen Strukturen liegen. Ein Schlüsselkonzept ist „Doing Gender“, welches angibt, dass geschlechtsspezifische Unterschiede durch Erwartungen und bestehende Strukturen erlernt und ständig reproduziert werden. Dies wird durch den „Stereotype Threat Effekt“ verstärkt, bei dem negative Stereotype die tatsächliche Leistung beeinflussen können, insbesondere wenn sich Frauen in Minderheitensituationen befinden.
Die Arbeitswelt trägt zur Aufrechterhaltung dieser Strukturen bei, indem sie technisch-handwerkliche Berufe für Frauen weniger attraktiv macht und weibliche Vorbilder fehlen. Darüber hinaus führen traditionelle Organisationskulturen und Stereotype zu einer höheren Drop-out-Rate bei Frauen in technisch-handwerklichen Berufen.
Eine geringe Netzwerkbindung ist ebenfalls problematisch und erschwert Frauen den Ein- und Aufstieg in diesen Berufen stark männlich segregierten Berufen.
Das Projekt Frauenpower 4.0 entwickelte konkrete Empfehlungen zur Erhöhung des Frauenanteils in Technik und Handwerk. Diese Empfehlungen umfassen unter anderem einen gendersensiblen Ansatz für Onboarding und Recruiting, die Berücksichtigung von Geschlechterunterschieden in der Unternehmenskultur, das Angebot von Unterstützung bei Schwierigkeiten und ein proaktives Vorgehen bei der Bewältigung von Problemen.
Für junge Frauen wurden ebenfalls Ressourcen entwickelt, um das Bewusstsein zu schärfen, das Selbstbewusstsein zu stärken und Wissen über die Möglichkeiten in technisch-handwerklichen Berufen zu vermitteln. Darunter befindet sich ein Self-Assessment, das die Talente und Interessen der Teilnehmerinnen mit den Anforderungen in technisch-handwerklichen Berufen korreliert.
Der Artikel betont die Notwendigkeit, den Kreislauf von Stereotypen und geringer weiblicher Repräsentation in technisch-handwerklichen Berufen zu durchbrechen, um soziale Gerechtigkeit zu fördern und den Fachkräftemangel zu beheben. Das Projekt Frauenpower 4.0 liefert konkrete Lösungsansätze und Empfehlungen für Unternehmen und junge Frauen, um diesen Wandel zu unterstützen.