In Ihrem Beitrag „Wohlstandsfaktor Wissen“ im Jahrbuch Weiterbildung 2023, lassen Dr. Alexander Biach, stellvertretender Direktor der Wirtschaftskammer Wien, und Dr. David Sailer, Referent und Projektmanager in der Standortanwaltschaft Wien keine Zweifel zu: Bildung ist ein Wirtschaftsmotor.
Diese Grundaussage wird durch Korrelationsanalysen zwischen Bildungs-Testergebnissen und dem Wirtschaftswachstum vieler Länder gestützt. Bestechend dabei ist die Erkenntnis, dass Geld alleine nicht klüger macht. Mit anderen Worten besteht also keine hinreichende Korrelation zwischen der bloßen Anwesenheit in Schulen und Bildungseinrichtungen über einen längeren Zeitraum und dem Wirtschaftswachstum per se. Entscheidend ist vielmehr die Akkumulation von Wissen aus technologienahen Bereichen, gemessen anhand der Kompetenzen in Mathematik und Naturwissenschaften.
Standorttechnisch wird es um den konstruktiven Wettbewerb zwischen Bildungseinrichtungen, eine bessere Vergleichbarkeit sowie eine gestärkte Innovationskraft in der Bildungslandschaft bestellt sein. Gerade im Lichte des digitalen Wandels gilt es, denselben als bedeutende Chance in puncto Wissensdemokratisierung und somit breiteren Zugang zu Bildung zu begreifen: es geht um die Substitution repetitiver kognitiver Arbeiten im Gleichklang mit gezielten Produktivitätssteigerungen sowie letztlich um die Frage der Standardisierung und der Interoperabilität zwischen den Systemen.
Dennoch werden nicht alle Aufgaben und Bildungsaspekte automatisierbar sein, weshalb es wichtig ist, Potenziale zu nutzen und Berufe neu zu gestalten, um anspruchsvollere und kreative Aufgaben zu schaffen. Durch den Einsatz von personalisierten Lernumgebungen, digitalen Tools und kollaborativen Plattformen können Lernende ihr volles Potenzial entfalten und sich auf eine zunehmend digitalisierte Welt vorbereiten. Dies erfordert eine gemeinsame Verantwortung von Bildungseinrichtungen und Unternehmen, um Aus- und Weiterbildung zu fördern und intrinsisches Lernen zu stärken.
Der Standorterfolg wird im kommenden Jahrzehnt maßgeblich von der richtigen Balance zwischen KI, nachhaltiger Technologie und (Weiter-)Bildung bestimmt sein, wobei eine angemessene Integration innovativer Lernstrategien, Infrastrukturen und gut ausgebildeter Fachkräfte in der neuen Arbeitswelt entscheidend ist.
Diese Entwicklungen müssen in den kommenden Jahren mit Nachdruck umgesetzt werden, wird Österreichs starke Wettbewerbsposition doch maßgeblich durch Bildung und insbesondere durch den Weiterbildungsbereich bestimmt. Mit hohen privaten Investitionen und traditionell hohem Verständnis der Unternehmerschaft für eine technologieoffene Fort- und Weiterbildung vermag sich Österreich eine stabile Bildungs- und ergo Wirtschaftsposition auch in Zukunft zu sichern.
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