Die Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung nahm als eine von mehr als 200 Einrichtungen der Zivilgesellschaft am 10. Europäischen Migrationsforum (EMF) zum Thema „Harnessing Migrants‘ Skills in the EU“ in Brüssel teil.
In verschiedenen Diskussionsrunden brachten wir unsere Forderung ein, im nächsten EU-Förderzeitraum einen ganzheitlichen Ansatz bei der Arbeitsmarktintegration von Migrant:innen zu verfolgen, der Validierung und – schnellere- Anerkennung von Qualifikationen und Kompetenzen, verstärkte Vermittlung von Sprache auch am Arbeitsplatz, Upskilling und Vermittlung in angemessene Jobs verbindet und dabei die Potenziale digitaler Innovationen wie Künstliche Intelligenz nutzt.
Auch EU-Kommissar Magnus Brunner und Seamus Boland, der neue Präsident des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses wurden mit dieser Position in einer Frage-und Antwortrunde wurde diese Position übermittelt. Kommissar Brunner verwies in seiner Antwort auf einschlägige europäische Instrumente wie Pact for Skills, Union of Skills und Quality Jobs Roadmap, die auch Migrant:innen zugute kommen würden. Allerdings wurde in den Statements des Kommissar auch deutlich, dass höchste Priorität der Europäischen Union derzeit nicht Arbeitsmarktintegration und gesellschaftliche Teilhabe genießen, sondern Begrenzung der irregulären Migration und Rückführung illegal eingewanderter Menschen. Da gilt es noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten, um das Potenzial von Migrant:innen für Arbeitsmarkt und Gesellschaft bestmöglich zu nutzen.
Die Position der Plattform:
Europa braucht dringend qualifizierte Arbeitskräfte – und wir haben sie bereits unter uns. Aber allzu oft warten Migranten Monate oder Jahre, bevor ihre Fähigkeiten anerkannt oder genutzt werden.
Als österreichische Weiterbildungsanbieter fordern wir für den nächsten EU-Förderzeitraum 2028–2034 „Skills-First Integration Pathways”. Das bedeutet, die gesamte Kette zu finanzieren: Kompetenzprofilierung, Anerkennung, Sprache am Arbeitsplatz, Berufsausbildung und faire Arbeitsvermittlung.
Digitale Innovationen, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz, können diese Prozesse zusätzlich beschleunigen und verbessern. KI-gestützte Tools ermöglichen eine präzisere Erfassung vorhandener Kompetenzen, unterstützen bei der Übersetzung von Qualifikationen zwischen Ländern und fördern personalisierte Lernpfade – immer unter Wahrung ethischer Standards und Transparenz.
Wir begrüßen den Vorschlag der Kommission für eine neue Unterstützung der Union für Migration und Integration. Damit diese jedoch Wirkung zeigen, fordern wir eine zweckgebundene Finanzierung für Qualifikationen – mit klaren Ergebnissen: validierte Qualifikationen und Vermittlung in auf die Fähigkeiten abgestimmte Arbeitsplätze.

