In seinem Beitrag im Jahrbuch Weiterbildung zeigt Mag. Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung, die hohe Bedeutung der Fort- und Weiterbildung für ArbeitnehmerInnen und Unternehmen auf. Über 1,3 Mrd. Euro jährlich geben die heimischen Unternehmen für die Weiterbildung ihrer Arbeitskräfte aus, dennoch hat knapp die Hälfte der Arbeitgeber Schwierigkeiten, ihre Arbeitsplätze angemessen zu besetzen. Umfragen unter den Mitgliedsunternehmen haben ergeben, dass 63% der Unternehmen Aufholbedarf in der Bereitschaft und Motivation einer Weiter- oder Umqualifizierung seitens der Arbeitskräfte sehen. Dies auch unter dem Aspekt der Digitalisierung der Wirtschaft, wodurch weiterhin eine Verschärfung der Personalsituation im MINT- und Digitalisierungsbereich droht.
Um diese zukünftigen Herausforderungen des Arbeitsmarktes zu bewältigen, bedarf es aus Sicht der Industrie insbesondere eine bessere Förderung und Stärkung individueller Weiterbildungsmöglichkeiten, der Nutzung der Potenziale der Digitalisierung, der Verbesserung der Weiterbildungs- und Höherqualifizierungsbedingungen für Fachkräfte sowie eine gesteigerte Aufmerksamkeit für Qualität, Durchlässigkeit und Bedarfsorientierung.
Dies sollte in einer umfassenden Qualifizierungsoffensive eingebettet werden, die durch vorausschauende Bildungsmaßnahmen die nachgefragten Qualifizierungen der Zukunft in den Mittelpunkt stellt und so durch Exzellenz in den Zukunftsfeldern Qualifizierung, Digitalisierung und Innovation das Wachstum in Europa und Österreich stärkt. Als wichtige Voraussetzung hierfür gilt nicht nur die kontinuierliche Verbesserung der Qualifikationen, sondern auch der Erwerb überfachlicher Kompetenzen, Lernkompetenzen und die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen.