Mag.(FH) Mag. Klaus Klingenschmid, MSS schreibt in seinem Beitrag im Jahrbuch Weiterbildung: Das Österreichische Bundesheer muss eine an sich resiliente Organisation sein und hat das auch in der COVID-19-Pandemie erneut unter Beweis gestellt. Neben Fachkompetenz sind in der militärischen Weiterbildung vor allem überfachliche Kompetenzen (Personale Kompetenz, Sozialkompetenz) Bausteine für individuelle und organisatorische Resilienz. Wesentlich sind dabei Zahl und Qualität der Beziehungen, die eine Person in einer Organisation unterhält.
Tragfähige Beziehungen zu unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verleihen Stabilität und sind ein beträchtlicher Motivationsfaktor. Wenn zudem die fachlichen Voraussetzungen stimmen, sind die Faktoren „Können“ und „Wollen“ vorhanden. Speziell in Krisensituationen ist jedoch „Dürfen“ als weiterer Faktor wichtig. In intensiven und belastenden militärischen Einsätzen, die gefühlten Krisen durchaus nahekommen, gilt ein simpler Analogieschluss: Wer nicht darf, hört irgendwann auf zu wollen und wer nicht mehr will, wird vermutlich irgendwann nicht mehr können!
Verschiedene Beziehungsmuster ermöglichen Aufgabenverlagerung, erinnern uns an die Bedeutung unserer Aufgabe, verschaffen uns Perspektiven oder Verständnis, oder ermöglichen es, über die Situation oder auch uns selbst zu lachen. Beziehungen bilden folglich individuelle Resilienz und sind die Voraussetzung dafür, sich für seine Gemeinschaft einzusetzen. Wird dieser persönliche Einsatz gefördert und honoriert, gehen alle Betroffenen und deren Organisation gestärkt aus der Krise hervor.
